Symptome von Manie und Hypomanie
Während einer Manie konzentriert der Betroffene sich oft vollständig auf meist angenehme Teilaspekte seines Lebens, wobei andere Aspekte vernachlässigt oder völlig ignoriert werden.
Folgende Symptome sind typisch für eine (Hypo)Manie, wobei im Allgemeinen immer nur einige und nicht alle dieser Symptome auftreten.
Die Unterscheidung von Manie und Hypomanie liegt im Schweregrad der Symptome, die Hypomanie kann auch als leichte Manie bezeichnet werden. Aber auch innerhalb der Manie oder innerhalb der Hypomanie ist die Ausprägung und der Schweregrad der Symptome sehr unterschiedlich.
Zu den möglichen Symptome gehören:
• Selbstüberschätzung, d.h. man hat ein unrealistisches Bild von den eigenen Fähigkeiten. Bei manchen kann dies in einen Größenwahn übergehen, man fühlt sich einzigartig, herausgehoben aus dem
Rest der Menschheit.
• Die Leistungsfähigkeit ist oftmals tatsächlich gesteigert, man ist kreativer und schafft vielmehr als zu anderen Zeiten. Man packt Dinge an, die sonst liegen geblieben sind. Allerdings schafft man
meist nicht so viel, wie man glaubt.
• Sprunghaftigkeit, Assoziationsfähigkeit
• Unruhe, Getriebenheit
• Stärkere Gefühle, intensiveres Wahrnehmen
• Man nimmt fast alles sehr viel positiver wahr, sieht die Welt durch die berühmte rosa Brille
• Ungeduld mit anderen, Gereiztheit, Aggressivität
• Redegewandheit, Redefluss
• Überwindung von Schüchternheit. Leichteres Kontaktknüpfen. Witzigkeit, Anekdoten
• Weniger Schlaf
• Stärkere Sexualität
• Vermehrtes Geldausgeben, Kaufrausch
• Man fühlt sich gut, gesund. Erst nach dem Abklingen der (Hypo)-Manie stellt man dann entsetzt fest, was für einen Unsinn man teilweise geredet und getan hat, wie viel Geld man ausgegeben hat,
welche Beziehungen zerstört...
Kriterien der Manie und Hypomanie nach DSM IV
Ein nationales (US-amerikanisches) Klassifikationssystem findet sich im „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" (Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen, abgekürzt als DSM-IV):
A. Eine ausgeprägte Periode abnormer und ständiger gehobener, überschwänglicher oder gereizter Stimmung, die über 1 Woche dauert (oder Krankenhausaufenthalt).
B. Während der Periode der Stimmungsstörung halten drei (oder mehr) der folgenden Symptome bis zu einem bedeutsamen Grad beharrlich an (mindestens vier, falls die Stimmung nur gereizt ist):
1. Übertriebenes Selbstbewußtsein oder Größenwahn
2. Verringertes Schlafbedürfnis (z. B. fühlt sich erholt nach nur 3 Stunden Schlaf)
3. Gesprächiger als üblich oder Drang, zu reden
4. Ideenflucht oder subjektives Gefühl, dass die Gedanken rasen
5. Zerstreutheit (Aufmerksamkeit wird zu leicht zu unwichtigen oder belanglosen externen Reizen gezogen)
6. Zunahme zielgerichteter Aktivitäten (entweder sozial, am Arbeitsplatz oder in der Schule oder sexuell) oder psychomotorische Unruhe
7. Exzessive Beschäftigung mit angenehmen Tätigkeiten, die höchstwahrscheinlich negative Folgen haben (z. B. ungehemmter Kaufrausch, sexuelle Taktlosigkeiten, oder törichte geschäftliche
Investitionen).
C. Die Symptome werden nicht besser durch die Kriterien der Gemischten Episode beschrieben.
D1. (nur Manie) Die Stimmungsstörung ist hinlänglich schwer, um eine ausgeprägte Beeinträchtigung in beruflichen Aufgabengebieten oder unübliche soziale Aktivitäten oder Beziehungen mit anderen zu
bewirken oder sie erforden einen Krankenhausaufenthalt, um Selbst- oder Fremdschädigung zu verhindern, oder es gibt andere psychotischen Merkmale.
D2. (nur Hypomanie) Die Symptome werden von Anderen beschrieben.
E. Die Symptome sind nicht durch direkte physiologische Effekte einer Substanz (z. B. Drogenmissbrauch, Medikamente oder andere Behandlungen) oder eine generelle medizinische Verfassung (z. B.
Überfunktion der Schilddrüse) verursacht.
Die Unterscheidung von Hypomanie und Manie liegt im Schweregrad der Ausprägung der Symptome. Für die Diagnose der Hypomanie reicht es aus, wenn die Symptome 4 Tage lang auftreten.
Weiterhin gilt für die Hypomanie zur Abgrenzung von der Manie, dass die Episode nicht schwer genug sein darf, um eine ausgeprägte Beeinträchtigung in sozialen oder beruflichen Aufgabenbereichen zu
verursachen oder einen Krankenhausaufenthalt zu erfordern, und es gibt keine psychotischen Merkmale.